Für eine sichere Fahrt sind gute Reifen unerlässlich. Im Laufe der Jahre nutzen sie sich ab und verlieren die Haftung auf der Straße. Die DOT-Nummer gibt Aufschluss über das Alter der Reifen: Wo sie zu finden sind, was die Nummern genau bedeuten und vor allem wann die Zeit für einen neuen Reifensatz gekommen ist, erfahren Sie hier.
Was bedeutet die DOT-Nummer?
Die DOT-Nummer auf den Reifen verrät Ihnen genau, wann ein Reifen produziert wurde. Das Reifenalter bestimmt auch den Zeitpunkt, an dem die Reifen durch neue ersetzt werden sollten.
Was besagt DOT für Reifen? Die Abkürzung DOT steht für "Department of Transportation", die Verkehrsbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika. Diese führte 1980 die Vorschrift ein, dass auf sämtlichen Reifen das Herstellungsdatum vermerkt sein muss. Heute halten sich Reifenhersteller in aller Welt an diese Vorschrift. Das Ministerium hat außerdem noch weitere DOT-Nummern eingeführt, so zum Beispiel für Bremsflüssigkeit.
Das Alter des Reifens lässt sich leicht an der DOT-Nummer ablesen. Das Alter des Reifens ist eine wichtige Information in Bezug auf die Sicherheit.
Wie ist die DOT-Nummer zu lesen?
Anhand der DOT-Nummer lässt sich das Alter eines Reifens leicht feststellen. Wenn wir im Alltag von der DOT-Nummer sprechen, meinen wir den letzten vierstelligen Block der DOT-Nummer. Diese Nummern verraten das Herstellungsdatum.
- Die ersten zwei Stellen stehen für die Kalenderwoche.
- Die zwei letzten Stellen geben das Herstellungsjahr an.
Die gesamte DOT-Nummer ist mindestens achtstellig:
- Am Anfang stehen die drei Buchstaben "DOT".
- Danach folgt der zweistellige Fabrikcode, der Zahlen und Buchstaben für den Herstellungsort, den Code für die Reifengröße (Sizecode) und die optionale Herstellerkennung (Typecode) enthält.
- Der letzte Block ist der vierstellige Block für den Zeitpunkt der Herstellung.
Sonstige Markierungen auf dem Reifen
Mit Wirkung vom 1. Oktober 1998 wird auf jedem neuen Reifen zusätzlich zur DOT-Nummer die ECE-Kennzeichnung angebracht. ECE ist die Abkürzung für "Economic Commission for Europe" der Vereinten Nationen.
Die ECE-Kennzeichnung wird als "E" oder "e" gekennzeichnet. Danach folgt die Kennnummer des jeweiligen Landes, in dem der Reifen freigegeben wurde:
Beispielsweise:
E1: Deutschland
E2: Frankreich
E3: Italien
E4: Niederlande
E5: Schweden
E9: Spanien
E12: Österreich
Diese Markierung bestätigt, dass die Reifen den europäischen Normen ECE-R30 und ECE-R117 entsprechen. Die ECE-30-Norm, die seit Oktober 1998 in Kraft ist, bezieht sich auf die Angabe des Herstellungsdatums in Form der DOT-Nummer. Die Norm ECE-117 ist seit November 2014 in Kraft und verlangt von den Reifenherstellern Angaben zu Geräuschemissionen, Nasshaftung und Rollwiderstand.
Achtung: Wird bei der Hauptuntersuchung festgestellt, dass bei Reifen, die nach dem 1. Oktober 1998 hergestellt wurden, das ECE-Prüfzeichen fehlt, so gilt dies als "schwerer Mangel" am Fahrzeug.
Für Autoreifen gibt es in Deutschland keine gesetzliche Vorschrift, wie alt sie sein dürfen. Allerdings nutzt sich das Reifenprofil beim Fahren mit der Zeit ab. Die Gefahr von Aquaplaning steigt. Deshalb ist es für Autofahrer wichtig, das Herstellungsdatum anhand der DOT-Nummer im Auge zu behalten. Sind die Reifen sechs Jahre alt oder älter, sollten sie regelmäßig in einer Fachwerkstatt auf Alterungserscheinungen überprüft werden.
Der Gesetzgeber schreibt jedoch ein Profil von mindestens 1,6 Millimetern vor. Vor allem Vielfahrer sollten daher die Profiltiefe im Auge behalten - auch wenn laut DOT-Nummer die Siebenjahresfrist ab Herstellungsdatum noch lange nicht abgelaufen ist.
Empfehlung: Auch Wenigfahrer, die nur ein paar tausend Kilometer im Jahr fahren, sollten beim Reifenkauf auf die DOT-Nummer achten. Selbst wenn sie das Fahrzeug nicht nutzen, können die Reifen altern und zu einem Sicherheitsrisiko werden. Bei Vielfahrern hingegen nutzt sich die Lauffläche meist schneller ab, als sich Alterungsrisse bilden.
Eine Sonderregelung gilt für Anhänger, wie Wohnwagen und ähnliches, die für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern zugelassen sind. Bei ihnen müssen die Reifen nach sechs Jahren ausgetauscht werden. Autofahrer sollten daher regelmäßig kontrollieren, dass keiner der Anhängerreifen älter als sechs Jahre ist.
Reservereifen prüfen
Auch das unbenutzte Reserverad im Kofferraum altert mit der Zeit. Aus diesem Grund sollte auch er regelmäßig überprüft werden. Anhand der DOT-Nummer lässt sich das genaue Alter des Reifens ablesen. Eine genaue Inspektion der Oberfläche auf kleine Risse ist jedoch unerlässlich. Auf diese Weise lässt sich eine sichere Fahrt nach Hause oder zur nächsten Werkstatt nach einer Fahrzeug-Panne gewährleisten.
Sonderregelungen für Neureifen
Zwei nordrhein-westfälische Amtsgerichte haben entschieden, dass Räder nicht unbedingt aus dem laufenden Jahr sein müssen, um als neu verkauft zu werden. Bei ordnungsgemäßer Lagerung gilt ein Reifen bis zu drei Jahre nach dem Herstellungsdatum als fabrikneu und bis zu fünf Jahre als neuwertig. Das liegt daran, dass fabrikneue Modelle versiegelt sind und daher kein Alterungsprozess stattfindet. Dieser Schutz fällt nach der ersten Fahrt weg. Daher gelten die Empfehlungen für den Austausch auch für neue Reifen.
Hinweis: Der ADAC empfiehlt, keine neuwertigen Reifen zu kaufen, wenn sie älter als drei Jahre sind.
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