Ein Oldtimer aus der Sammlung von Mercedes-Benz ist das derzeit teuerste Auto der Welt. Ein privater Sammler hat bei einer Auktion einen Rekordpreis für das 300 SLR Uhlenhaut Coupé bezahlt. Für das Geld hat Mercedes-Benz auch schon Pläne.
Vom 300 SLR Uhlenhaut Coupé hat Mercedes-Benz nur zwei Prototypen gebaut.
Die beiden Sportwagen, benannt nach ihrem Schöpfer und Chefingenieur Rudolf
Uhlenhaut, befanden sich bisher in der historischen Sammlung des
Automobilherstellers. Für einen guten Zweck trennte man sich jedoch von
einem der Modelle. Es hat sich gelohnt. Die Rarität erzielte bei der
Versteigerung ein Höchstgebot von 135 Millionen Euro.
Der Wagen ist damit mehr als dreimal so teuer wie der vorherige
Rekordhalter, ein Ferrari 250 GTO von 1963, der vor ein paar Jahren für mehr
als 40 Millionen Euro den Eigentümer wechselte. Der Mercedes kostete damit
fast so viel wie ein unlängst auf einer Auktion versteigertes Gemälde von
Andy Warhol. "Er ist damit das wertvollste Auto aller Zeiten",
teilte Daimler mit. Das 300 SLR Uhlenhaut Coupé mit seinen
charakteristischen Flügeltüren gilt als Meilenstein der
Sportwagengeschichte.
Mercedes-Benz: Teuerstes Automobil der Welt
Die Auktion fand bereits am 5. Mai 2022 im Mercedes-Benz Museum statt. Das
Auktionshaus RM Sotheby's war der Partner. Geladen waren unter anderem
ausgewählte Mercedes-Benz Kunden sowie internationale Auto- und
Kunstsammler. Der makellose Zustand des fast 70 Jahre alten Sportwagens
dürfte das Kaufinteresse beflügelt haben. Das versteigerte 300 SLR Uhlenhaut
Coupé war Teil der nicht-öffentlichen Fahrzeugsammlung von Mercedes-Benz
Classic. Sie umfasst mehr als 1.100 Fahrzeuge, von der Erfindung des
Automobils im Jahr 1886 bis zur Gegenwart.
Der Name des Höchstbietenden blieb jedoch geheim. Nach Aussage von
Mercedes-Benz handelt es sich um eine Privatperson. "Der private Käufer hat
sich bereit erklärt, das 300 SLR Uhlenhaut Coupé nach dem Verkauf zu
besonderen Anlässen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Wie kann denn ein Auto so teuer sein? Es gibt nur zwei Exemplare. Der
einzige Unterschied zwischen den zwei Fahrzeugen ist die Innenraumfarbe: rot
und blau. Der Mercedes 300 SL Gullwing, mit dem der Uhlenhaut SLR nahe
verwandt ist, gehört ohnehin zu den begehrten Sammlerobjekten; Exemplare in
tadellosem Pflegezustand haben einen Wert von rund 1,4 Millionen Euro.
Das Zweite originale 300 SLR Coupé verbleibt im Besitz des
Automobilherstellers und wird auch weiterhin im Mercedes-Benz Museum in
Stuttgart ausgestellt", heißt es in der Presseerklärung zur Auktion.
Der Wagen von Uhlenhaut war ausschließlich für den Motorsport gebaut worden. Es ist schneller und lauter als der 300 SL. |
Unter der Haube des "Uhlenhaut-Coupés" verbirgt sich aber nicht etwa eine
Sechszylinder-Reihenmotoren, sondern ein Reihenachtzylinder! Die Tatsache,
dass das seltene Uhlenhaut-Sondermodell fast das Hundertfache eines
Flügeltürers kostete, ist eine absolute Sensation.
Der 1956 gebaute Wagen war einer der absoluten Supersportwagen der damaligen
Zeit und konnte eine atemberaubende Höchstgeschwindigkeit von 286 km/h
erreichen.
Seinen Namen erhielt der besondere 300 SLR, weil Rudolf Uhlenhaut, der
seinerzeitige Leiter der Rennsportabteilung, den Boliden auch als
Dienstwagen nutzte.
Eigentlich war das Coupé für den Einsatz bei Automobilrennen konzipiert,
doch nach der Saison 1955 hatte sich Mercedes für viele Jahre aus dem
Rennsport zurückgezogen.
Mercedes-Benz fördert junge Talente
Mit dem Erlös der Auktion will der Automobilhersteller einen
Klimaschutzfonds einrichten, aus dem Bildungs- und Forschungsstipendien für
junge Menschen weltweit finanziert werden. "Mit dem 'Mercedes-Benz Fonds'
wollen wir eine neue Generation anspornen, in die innovativen Spuren von
Rudolf Uhlenhaut zu treten und herausragende neue Technologien zu
entwickeln, insbesondere in den Bereichen Dekarbonisierung und
Ressourceneinsparung", sagte Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der
Mercedes-Benz Group AG. Der Erlös aus der Auktion soll als Startkapital
dienen, und der Konzern wird in den kommenden Jahren weitere Mittel
beisteuern.
Fotos: Mercedes Clique
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