Eine einzigartige Mercedes W140 Pullman-Limousine stand in Moskau zum
Verkauf. Schade, dass er schon wieder vergriffen ist.
Ein S600 Brabus 7.3S. Jeder
weiß, dass die Brabus-Version mit 7,3-Liter-V12 noch brutaler ist als der
"normale" Mercedes-Benz W140. Und jeder weiß, dass die meisten der Exemplare
in Privatsammlungen gelandet sind und langsam aber sicher immer wertvoller
werden.
.
Es scheint, dass es nur ein Exemplar dieses Wagens gibt. Der Verkäufer hatte
für den Wagen 3.500.000 Rubel (nach heutigem Wechselkurs ca. 38.700 Euro)
veranschlagt.
Leider gibt es nur wenige Informationen über das Auto. Außer, dass es "ein
Auto aus der Sammlung einer berühmten Person" ist und seine ursprüngliche
Laufleistung nur 21.291 Kilometer beträgt.
Höchstwahrscheinlich handelte es sich ursprünglich um einen gestreckten S600
Pullman, der zur Aufwertung an die Tuningfirma Brabus geschickt wurde. Dort
wurde der serienmäßige 6-Liter-Motor auf 7,3 Liter aufgebohrt, was zu einer
Leistungssteigerung auf 582 PS und 772 Nm führte. Mit serienmäßiger
Karosserie beschleunigte die Brabus 7.3S Limousine in 4,9 Sekunden auf 100
km/h und erreichte 305 km/h. Die verlängerte Pullman-Limousine ist
offensichtlich langsamer.
Die hintere Kabine der Limousine ist für vier Fahrgäste ausgelegt, die
sich gegenübersitzen. Der Fahrer wird durch eine elektrisch abgesenkte
Scheibe abgetrennt, die das Logo von Wendler trägt. Übrigens, die Firma
verlängert auch Mercedes. Ich frage mich, ob Wendler auch am Prozess der
Veredelung teilgenommen hat?
Die Fondpassagiere bekamen die luxuriösesten Sitze. Es gibt zwei schicke
geteilte Sitze mit mehrfacher elektrischer Verstellung und eine Armlehne mit
Bedienelementen.
Die Passagiere der mittleren Reihe müssen nicht nur mit dem Rücken nach vorne
fahren, sondern auch wegen der seitlich eingebauten TV- und
Videorekordereinheit etwas zusammenrücken.
Obwohl die Innen-Ausstattung schon etwas in die Jahre gekommen ist, fühlt
man sich darin sehr sicher und geborgen. Und das bei einem Fahrzeugalter von
25 Jahren. Ergo ist diese S-Klasse aus dem Jahre 1996 immer noch im Stande
zu beeindrucken. Man sagte nicht umsonst: Das beste Auto der Welt.
Der verlängerte Werks-Pullman auf Basis des W140 (eigentlich ist die
korrekteWerksbezeichnung dieses Wagens - VV140) ist auch deshalb so berühmt,
weil der russische Präsident ihn anstelle der heimischen ZIL-Fahrzeuge
einsetzte.
Der erste Mercedes als russische Staatslimousine wurde nämlich für Boris
Jelzin angeschafft. Er ließ sich während seiner Amtszeit in einem Mercedes
S-Klasse W140 herumkutschieren. Dieses Modell wurde durch ein Gefährt der
W220-Baurreihe ersetzt.
Ist es beim Blick von der Seite noch leicht einen Pullman zu erraten, so
verrät von vorne der Top-End-6-Liter-V12 unter der Haube den Kühlergrill. Denn
nach der Modellpflege 1994 erhielten alle "Sechshunderter" einen "Grill" mit
sechs Lamellen. Vorher hatten alle Modelle jeweils nur drei Lamellen. Seit der
Montage des ersten Pullman VV140 im Sommer 1996 erhielt dieser einen
Sechs-Lamellen-Kühlergrill.
Der "normale" 12-Zylinder-Saugmotor M120 unter der Haube des 140er Pullman
gilt als Legende. Der V12 leistet locker 394 PS und 570 Nm.
Der Zustand dieses speziellen S600 Pullman, verursacht schiere
Bewunderung. Um nicht zu sagen: Neid. Alle Servomechanismen funktionieren
einwandfrei, alles schaltet sich ein und funktioniert wie bei einem
Neuwagen, nichts knarrt oder stört. Nicht umsonst gilt der
"Sechshunderter" als der letzte echte Mercedes alter Schule, den deutsche
Ingenieure ohne Rücksicht auf Kosten geschaffen haben.
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